Haarausfall ist ein weitverbreitetes dermatologisches Problem, das sowohl Frauen als auch Männer betreffen kann – oft bereits in jungen Jahren. Dabei ist Haarausfall nicht nur eine kosmetische Herausforderung, sondern häufig auch eine seelische Belastung für die Betroffenen. Die Ursachen können sehr vielfältig sein, von genetischer Veranlagung über hormonelle Veränderungen bis hin zu Nährstoffmangel, Stress oder Autoimmunprozessen.
Die Therapie beginnt mit einer gründlichen Diagnostik, denn nur wenn die Ursache des Haarausfalls bekannt ist, lässt sich eine gezielte Behandlung einleiten. Im Mittelpunkt steht eine ausführliche Anamnese, bei der der Verlauf des Haarausfalls, familiäre Vorbelastungen, Begleiterkrankungen sowie Lebensgewohnheiten erfasst werden. Ergänzend können Blutuntersuchungen oder eine Haarwurzelanalyse notwendig sein, um Mangelzustände, hormonelle Störungen oder immunologische Prozesse zu erkennen. Das darauf aufbauende Therapiekonzept richtet sich nach der Art des Haarausfalls. Am häufigsten ist der sogenannte androgenetische Haarausfall, eine hormonell und genetisch bedingte Form, die bei Männern zum typischen Zurückweichen des Haaransatzes oder einer Glatzenbildung führt, bei Frauen hingegen meist eine diffuse Ausdünnung am Oberkopf verursacht. Daneben gibt es den diffusen Haarausfall, bei dem das Haar über den ganzen Kopf hinweg lichter wird, sowie den kreisrunden Haarausfall, bei dem sich plötzlich kahle Stellen bilden.
In der Schwaner Dermatologie kommen neben bewährten dermatologischen Standardverfahren auch moderne Lokaltherapien zum Einsatz. Besonders effektiv zeigen sich hier die Mesotherapie und die Eigenblutbehandlung, auch PRP-Therapie (Platelet Rich Plasma) genannt. Bei der Mesotherapie werden gezielt vitale Wirkstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Durchblutungsförderer direkt in die Kopfhaut eingebracht. Dies geschieht mithilfe feinster Nadeln, wobei die Injektionen sehr oberflächlich erfolgen und kaum schmerzhaft sind. Ziel ist es, die Haarwurzeln zu stimulieren, die Mikrozirkulation zu verbessern und die Nährstoffversorgung zu optimieren.
Die PRP-Behandlung basiert auf körpereigenem Blutplasma, das nach einer Aufbereitung besonders reich an Wachstumsfaktoren ist. Diese regen die Regeneration der Haarfollikel an und können den Haarwuchs reaktivieren. Das gewonnene Plasma wird ebenfalls mittels feiner Nadeln in die Kopfhaut injiziert. Diese Methode ist besonders gut verträglich, da ausschließlich körpereigenes Material verwendet wird. Sie eignet sich sowohl bei beginnendem Haarausfall als auch zur Stabilisierung nach anderen Therapien oder in Kombination mit medikamentösen Maßnahmen. Neben den lokalen Behandlungen ist bei bestimmten Formen des Haarausfalls eine innerliche Substitutionstherapie sinnvoll. Dazu gehören die gezielte Gabe von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, wenn Mängel nachgewiesen werden – etwa Eisen, Zink, Vitamin D oder bestimmte Aminosäuren. In einigen Fällen ist auch eine hormonelle Behandlung angezeigt, etwa bei Frauen mit androgenetisch bedingtem Haarausfall im Zusammenhang mit hormonellen Dysbalancen.
Geduld ist gefragt
Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Therapie ist die langfristige Betreuung und Verlaufskontrolle. Haarausfall ist ein Prozess, der nicht über Nacht entstanden ist und sich auch nicht kurzfristig vollständig beheben lässt. Daher ist Geduld gefragt. Regelmäßige Nachsorgetermine ermöglichen es, die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen und den Therapieplan bei Bedarf anzupassen. Auch die begleitende Beratung zu geeigneten Pflegeprodukten und schonender Haarbehandlung im Alltag ist ein fester Bestandteil meines Behandlungskonzepts.
„Für mich im Fokus, das Fortschreiten des Haarausfalls zu stoppen, das vorhandene Haar zu stärken und – wo möglich – neues Wachstum zu fördern.“
